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Blutegel-Therapie

Leider und oft zu Unrecht sind diese sehr effektiven Maßnahmen in der modernen Medizin in den Hintergrund getreten. So auch der Einsatz von medizinischen Blutegeln (Hrudo medicinalis). Denn keine Injektion, Pille oder Tee vermag in kürzester Zeit so viel Heilreize setzen, wie eine Blutegelbehandlung - und dabei ist sie sanft und für den Körper verträglich.

 

Auch wenn dieses Therapieverfahren für manche Patienten zunächst eine emotionale Herausforderung darstellt, bleiben meist überzeugte Anhänger zurück.

Der therapeutische Einsatz von Blutegeln, die hierfür speziell gezüchtet werden,  ist ein lohnendes Hilfs– und Heilmittel bei vielerlei Erkrankungen, denn die ca. 20 Enzyme, die der Blutegel beim Saugvorgang an den Organismus abgibt, wirken u.a. gerinnungshemmend im Gefäßbereich, entzündungshemmend, antibakteriell, immunisierend und erhöhen die Leukozytenaktivität und regen den Lymphfluß an. Aufgrund des feinen Zusammenspiels der Wirkstoffe und des lokalen Aderlasses sind die Blutegel grundsätzlich bei allen lokalen gestauten, entzündlichen, durchblutungsgestörten Prozessen angezeigt.

 

Der Therapieverlauf

Vor jeder Therapie, wie auch bei der Behandlung mit Blutegeln, wird in einem Vorgespräch mit dem Patienten besprochen, ob genau diese Behandlung für ihn und seine Beschwerden sinnvoll ist, über den Behandlungsverlauf wird aufgeklärt sowie über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen wird gesprochen.

 

Für die Behandlung ist auf folgendes zu achten

  1. Bereits am Vorabend der Behandlung sollte der Patient nicht mehr rauchen und den Alkoholkonsum einstellen.
  2. Auf die zu behandelnden Stellen sollte vor der Behandlung keine Seife, Duschgel, Salbe oder Parfüm aufgetragen werden.
  3. Im Behandlungsbereich sollte der Patient am Tag der Therapie weite Kleidung anziehen.
  4. Die Behandlung dauert je nach Indikation zwischen 45 Minuten und 1,5 Stunden.
  5. Am Tage der Behandlung sollte der Patient ruhen, sich schonen und körperliche Aktivitäten meiden. Duschen und Waschen im Bereich der  behandelten Körperstellen ist zu vermeiden.
  6. Dem Patienten wird zur Blutstillung ausreichend Verbandmaterial gestellt. Ein Nachbluten von ca. 12-24 Std. ist erwünscht.
  7. Auf ausreichende Trinkmenge (ca. 2-3 Liter Flüssigkeit) ist zu achten.
  8. Auf die Einnahme therapiebegleitender Medikamente ist zu achten.
  9. Am Folgetag ist eine Wiedervorstellung zur Begutachtung der Wundheilung notwendig.
  10. Im Rahmen der Behandlung ist vom Patienten ein Schmerzprotokoll zu erstellen.
  11. Über Folgebehandlungen und Therapieergänzungen wird je nach Therapieerfolg in Folge entschieden.



Indikationen einer Blutegelbehandlung

 

A. Gefäßerkrankungen

  1. Venenentzündung (Phlebitis/Thrombophlebitis)
  2. Krampfadern (Varikosis)
  3. Durchblutungstörungen der Kapillargefäße (Mikroangiopathie)
  4. Offenes Bein/Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris)
  5. Bluterguß (Hämatom)
  6. Bluthochdruck (Hypertonie)
  7. Herzenge (Angina Pectoris)
  8. Schlaganfall (Apoplexie)


B. Gelenks-, Muskel-, Sehnenerkrankungen

  1. Verschleißerscheinungen der Gelenke: Knie– und Daumensattelgelenksarthrose (Arthrose: Gon– u. Rhizarthrose)
  2. Akute und chronische Gelenkentzündung (Arthritis)
  3. Überlastungen der Kniescheibe (Patellarspitzensyndrom)
  4. Sehnenscheidenentzündung  (Tendovaginitis)
  5. Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis)
  6. Rheuma
  7. Muskelverspannungen/Muskelverhärtungen (Myotendinosen/Myogelosen)
  8. Gicht (Hyperurikämie)


C.    Entzündungen u.a.

  1. Entzündungen des weibl. Unterleibs (Adnexitis/Parametritis)
  2. Mittelohrentzündung (Otitis media)
  3. Gürtelrose (Herpes Zoster)
  4. Kopfschmerzen (Cephalgie)
  5. hormonell bedingte Gewebsaufsulzungen
  6. postoperative Schwellungen/Narben

 

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